Daniel Hagemeier MdL

Rechtsextremismus in NRW: Jünger, digitaler, gefährlicher – Verfassungsschutz schlägt Alarm

Aus der Landesregierung

Das nordrhein-westfälische Innenministerium hat am 19. März 2025 ein umfassendes Lagebild zum Rechtsextremismus vorgelegt. Auf rund 100 Seiten beschreibt der Verfassungsschutz aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen im Kampf gegen rechtsextreme Tendenzen in der Gesellschaft. Die Analyse zeigt: Rechtsextremismus bleibt die größte Bedrohung für die Demokratie in Nordrhein-Westfalen – und hat sich in Form und Auftreten stark verändert.
 

Die Szene ist heute jünger, vernetzter und nutzt gezielt soziale Medien, um ihre Ideologie zu verbreiten. Rechtsextreme Gruppierungen setzen auf moderne Kommunikationsformen wie Kurzvideos, Online-Games oder sogenannte „Active Clubs“, um vor allem junge Menschen zu erreichen und zu radikalisieren. Damit verschiebt sich das Bild des klassischen Rechtsextremen hin zu einer neuen, digital geprägten Form des Extremismus, die weniger sichtbar, dafür aber umso wirkungsvoller ist.

Besorgniserregend sind auch die Zahlen zur politisch motivierten Kriminalität im Bereich Rechtsextremismus. Im Jahr 2024 wurden in NRW insgesamt 5.641 Straftaten registriert – ein Anstieg um rund 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders häufig handelte es sich um Propagandadelikte und Volksverhetzung. Die Zahl der Gewalttaten stieg ebenfalls deutlich: 154 rechtsmotivierte Gewaltdelikte wurden gezählt, vor allem Körperverletzungen. Auch Hasskriminalität nahm spürbar zu – um 43 Prozent. Auffällig ist zudem, dass immer mehr Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren als Tatverdächtige auftreten. Ihre Zahl hat sich gegenüber dem Vorjahr fast verdreifacht.

Das Lagebild ist nach dem Bericht zum Islamismus aus dem Jahr 2024 das zweite, das sich ausführlich mit einer extremistischen Bedrohungslage beschäftigt. Weitere Berichte, unter anderem zum Linksextremismus, sollen folgen. Die Landesregierung sieht darin einen wichtigen Schritt, um gezielt und faktenbasiert auf Gefahren reagieren zu können und auch die Gesellschaft für die Bedrohung durch Extremismus zu sensibilisieren.

Daniel Hagemeier MdL: „Die Zahlen machen deutlich, wie ernst die Bedrohung durch Rechtsextremismus ist – besonders, wenn junge Menschen in diesen Strudel geraten. Unsere Demokratie lebt davon, dass wir sie aktiv verteidigen. Das gelingt nur, wenn wir früh gegensteuern, Haltung zeigen und unsere Werte mit Überzeugung vertreten.“