Daniel Hagemeier zu Besuch im Von-Galen-Haus in Oelde

Oelde. „Es besteht dringender Handlungsbedarf zur Sicherstellung der Pflege“, weiß Birgit Herfort. Pflegenotstand sei längst mehr als nur ein Schlagwort, sagt die Einrichtungsleiterin des von-Galen-Hauses. „Es herrscht akuter Personalmangel in Pflegesituationen, die Pandemie hat die Personalsituation zusätzlich verschärft, Menschen können nicht immer ausreichend versorgt werden, da der Pflegeschlüssel viel zu knapp bemessen ist.“Aktuell fehlten bundesweit rund 200.000 Pflegekräfte, bis 2030 werden es 500.000 sein, wenn sich der aktuelle Trend fortsetze, machte Herfort zusammen mit Pflegedienstleiterin Hildegard Reinert und zahlreichen weiteren Mitarbeitenden im Gespräch mit dem heimischen Landtagsabgeordneten Daniel Hagemeier deutlich.

Martina Brinkhaus, Martina Winkelnkemper stellv. Pflegedienstleiterin, Daniel Hagemeier MdL, Birgit Herfort Einrichtungsleiterin, Hildegard Reinert Pflegedienstleiterin, Hildegard Dross Heimbewohnerin, Katharina Wilczzek Martina Brinkhaus, Martina Winkelnkemper stellv. Pflegedienstleiterin, Daniel Hagemeier MdL, Birgit Herfort Einrichtungsleiterin, Hildegard Reinert Pflegedienstleiterin, Hildegard Dross Heimbewohnerin, Katharina Wilczzek

„Wir steuern auf eine Katastrophe in der Pflege zu“, ist Herfort überzeugt und fordert von der Politik Schritte zur Attraktivierung des Pflegeberufs, beispielsweise durch verbindliche Dienstpläne, mehr Personal in den Schichten, regelmäßige freie Wochenenden und nicht zuletzt auch bessere Bezahlung. „Es ist bereits fünf nach zwölf.“ Kritisch sehen die Mitarbeitenden des von-Galen-Hauses auch die hohe zeitliche Belastung, die tagtäglich für die Dokumentation anfalle und fordern Vereinfachungen. Zudem warb Timo Reckmann stellvertretend für die Wohnbereichsleitung darum, bei politischen Überlegungen nicht nur das Augenmerk auf Neueinsteiger in Pflegeberufen zu legen, sondern auch die Mitarbeitenden nicht zu vergessen, die bereits in der Pflege arbeiteten.

Die wertvollen Hinweise aus der Praxis wolle er gerne mit nach Düsseldorf nehmen, versicherte Daniel Hagemeier beim Gespräch im von-Galen-Haus: „Es ist Ziel der Landesregierung, die pflegerische und gesundheitliche Versorgung sicherzustellen, auch wenn die Herausforderungen immens sind.“ Erste Erfolge könne man verzeichnen, hätten doch 2021 über 17.400 Menschen in NRW eine Ausbildung in der Pflege begonnen – so viele wie nie zuvor. In der laufenden Legislaturperiode wolle man beispielsweise die Anwerbung ausländischer Fachkräfte durch ein einmaliges Begrüßungsgeld in Höhe von 3.000 Euro verstärken, Wiedereinstiegsmodelle fördern, um ausgebildeten Pflegefachkräften mit landesgeförderten Auffrischkursen, Wiedereingliederungsmodellen oder einer Wiedereinstiegsprämie die Berufsrückkehr zu erleichtern und die Flexibilisierung der Angebote im Rahmen der Kurzzeit- und Tagespflege noch weiter ausbauen.

Gerne sei er zudem bereit, eine Delegation mit Mitarbeitenden aus allen Oelder Pflegeeinrichtungen in Düsseldorf zu begrüßen und einen direkten Austausch mit dem Gesundheitsministerium zu ermöglichen, versicherte Daniel Hagemeier.