Zum „traditionellen Aschermittwoch Heringsessen“ hatte der Vorsitzende Martin Richter der CDU Freckenhorst eingeladen. In der Gaststätte „Alter Westfale“ gab es neben dem Essen zum Ende der Karnevalszeit einen Vortrag von Dr. Gerhard Schäbhüser zum Thema „Informationssicherheit: Bedrohungslage und Maßnahmen“.

„Wir haben uns abhängig gemacht von schlechter Informationstechnik“, ist Dr. Gerhard Schabhüser, Vizepräsident des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), überzeugt.

So fehlerbehaftete Systeme – alleine im vergangenen Jahr seien 20174 Schwachstellen gemeldet worden – würde sich die Gesellschaft in anderen Bereichen nicht erlauben, verweist Schabhüser beispielsweise auf die IT in Flugzeugen, bei der voneinander unabhängige Systeme Sicherheit gewährleisteten. Bei der Datenverarbeitung in Unternehmen und im Privatleben habe die Gesellschaft gelernt, sich „mit komischer Software zufriedenzugeben.“ Warum das so ist, wusste Dr. Gerhard Schabhüser am Mittwochabend im Saal Huesmann gut zu erklären und verwies auf die enorme Arbeitserleichterung, die beispielsweise die Textverarbeitung am PC im Vergleich zur Schreibmaschine mit sich gebracht hat. „Da war es nicht wirklich schlimm, wenn das System mal abgestürzt ist, so lange man oft genug gespeichert hatte.“

 

Regelmäßiges Speichern empfiehlt der BSI-Vizepräsident auch in modernen IT-Umgebungen, um die Gefahren beispielsweise durch Ransomware-Angriffe möglichst gering zu halten. Regelmäßige Systemupdates seien extrem wichtig, selbstverständlich müssten die Backup-Dateien offline gespeichert werden: „Sonst werden sie von einem möglichen Angreifer gleich mit verschlüsselt.“ Zudem empfiehlt Schabhüser Übung im Umgang mit Updates („Haben sie jemals versucht, ein Update wieder ins System einzuspielen?“), die zeitnahe Installation von Patches und Updates sowie eine Notfallplanung mit Überlegungen, welche Schritte im Fall eines erfolgreichen Angriffs zu unternehmen sind. Ebenfalls sinnvoll sei eine Teilnahme in der Allianz für Cyber-Sicherheit, ist Dr. Gerhard Schabhüser überzeugt. Generell sei das Thema IT-Sicherheit noch in zu vielen Unternehmen noch nicht Chefsache, hat der BSI-Vizepräsident beobachtet, zudem seien die Finanzmittel oft zu limitiert: „Wir empfehlen 20 Prozent vom IT-Budget.“

Für den Besuch in Freckenhorst dankte Ortsunions-Vorsitzender Martin Richter seinem Schulfreund Dr. Gerhard Schabhüser.