Gespräch bei der Zentralrendantur im Dekanat Warendorf

Die von der CDU-geführten Landesregierung geplante Verlängerung des Alltagshelfer-Programms für die Kindertagesstätten im Land stößt bei den Praktikern vor Ort auf ein ausgesprochen gutes Feedback.
„Eigentlich sind das Alltagsengel, keine Alltagshelfer“, sagt Heike Wiesmann, die als Verbundleiterin in einem Team die sieben Kitas der katholischen Pfarrgemeinde St. Laurentius betreut. Zusammen mit Dechant Andreas Rösner sowie Jochen Olgemöller und Martina Radhoff von der Zentralrendantur im Dekanat Warendorf traf sie sich jetzt zum Austausch über die Situation in den Kindertageseinrichtungen vor Ort mit dem heimischen CDU-Landtagsabgeordneten Daniel Hagemeier. Dabei kamen auch Wünsche für die anstehende KiBiz-Reform zur Sprache, die die Landesregierung noch in dieser Legislaturperiode verabschieden will. Aber auch schon vor der KiBiz-Reform hoffen die Verantwortlichen vor Ort auf Veränderungen: „Von den 29 Einrichtungen im Dekanat kann nur eine im kommenden Jahr positiv planen“, blickt Martina Radhoff als Referatsleiterin Personal und Kita in der Zentralrendantur mit Sorge auf die Entwicklung der Kosten, die mit den derzeit geltenden Pauschalen nicht mehr gedeckt werden könnten.

„In der Finanzplanung für das kommende Kindergartenjahr klafft in den meisten Kitas ein Defizit in fünfstelliger Höhe“, weiß Jochen Olgemöller. Eine Situation, die sich durch verändertes Buchungsverhalten von Betreuungszeiten durch Eltern noch einmal verschärfen könne, wie Martina Radhoff aufzeigte.

Dass man die Finanzierung der frühkindlichen Bildung in den vergangenen Jahren schon deutlich verbessert habe, machte Daniel Hagemeier deutlich: „Seit der Reform des Kinderbildungsgesetzes in 2020 fließen jährlich 1,3 Milliarden Euro aus Bundes-, Landes- und Kommunalmitteln zusätzlich in das System der Kindertagesbetreuung in NRW.“ Zudem erhöhe das Land NRW die jährlichen Zuschüsse je Familienzentrum von 13.000 Euro auf 20.000 Euro und lege die finanziellen Mittel für die Sprachförderung und plusKITAS zusammen und erhöhe diese von 70 auf 100 Millionen Euro jährlich. Mit jährlich 115 Millionen Euro unterstützt das Land den Ausbau von Betreuungsplätzen.

Mit einer finanziellen Unterstützung für ausbildende Kindertageseinrichtungen leiste man ebenso wie mit einer Fachkräfteoffensive und verbessertem Fachkräftemanagement einen Beitrag gegen den Fachkräftemangel. „Es ist wichtig, den Personalpool zu vergrößern“, sieht Jochen Olgemöller weitere Schlüssel in Qualifizierung, der Erleichterung des (Wieder-)Einstiegs und der Gewinnung von Menschen, die auch nach Renteneintritt stundenweise weiterarbeiten wollen. Für die anstehende KiBiz-Reform wünschen sich die Verantwortlichen in Warendorf beispielsweise die Einführung eines Sockelbetrages und die Streichung des 25-Stunden-Modells. Das würde viel Vereinfachung im ganzen System, aber nur wenig Veränderung für die Eltern mit sich bringen, ist Andreas Rösner überzeugt: „Rund 90 Prozent der Kinder essen schon heute in der Kita.