Gespräch mit dem DEHOGA-Kreisvorsitzenden

Die Lage in Gastronomie und Hotellerie ist besorgniserregend: „Bundesweit bangen 56 Prozent der gastronomischen Betriebe um ihre Existenz“, zitiert DEHOGA-Kreisvorsitzender Frederic Forthaus aus Befragungen des Bundesverbandes.

Im Gespräch mit den heimischen CDU-Landtagsabgeordneten Daniel Hagemeier und Markus Höner machte Forthaus deutlich, wie es zu diesen Existenzsorgen kommt. „Unsere größte Herausforderung ist der akute Fachkräftemangel“, sagt der Kreisvorsitzende.

„Bundesweit fehlen in Gastronomie und Hotellerie 40.000 Fachkräfte.“ Sorgen bereiten den Unternehmen aber auch Lieferkettenproblematiken und damit verbundene Engpässe bei bestimmten Produkten, die hohe Inflation, der Ukraine-Krieg und die daraus resultierende Energiekrise sowie ein Wiederaufflammen der Corona-Pandemie. „Wir rechnen im Winter mit höheren Stornoquoten“, nennt Forthaus die Einschätzung der Branche, die ohnehin durch die Pandemie gebeutelt sei und bundesweit zwischen März 2020 und August 2022 rund 70 Milliarden Euro Umsatzrückgang zu verzeichnen gehabt habe. „Ohne Sofort- und Überbrückungshilfen hätten das viele Unternehmen nicht überstanden“, weiß Forthaus.

Angesichts solch düsterer Perspektiven fordert der DEHOGA-Kreisvorsitzende eine dauerhafte Beibehaltung der Mehrwertsteuersenkung auf Speisen. Derzeit sei die Mehrwertsteuersenkung auf sieben Prozent bis Silvester 2023 befristet, danach soll wieder der reguläre Satz von 19 Prozent gelten. „Weitere Preiserhöhungen sind einfach nicht mehr umsetzbar“, weiß Forthaus, da es auch für die Kunden Preisgrenzen gibt. Ebenfalls bat der DEHOGA-Kreisvorsitzende die Landespolitiker, über die Quarantäne-Regeln bei Corona-Infektionen nachzudenken. „Wenn Mitarbeiter auch ohne Symptome mindestens fünf Tage zu Hause bleiben müssen, bringt das Überstunden für andere Kollegen mit sich“, verweist Forthaus auf die geplante Abschaffung entsprechender Regeln in anderen Bundesländern sowie die Erfahrungen aus dem europäischen Nachbarländern.

„Gerade in diesen schwierigen Zeiten ist uns ein direkter Kontakt sehr wichtig“, dankten Daniel Hagemeier und Markus Höner Frederic Forthaus für den offenen Austausch. „Um Unterstützungen sowie Entlastungen zielgerichtet auf den Weg bringen zu können, müssen wir im ständigen Kontakt bleiben“, sind die beiden Landtagsabgeordneten sicher und machen deutlich, dass die CDU-geführte Landesregierung auch die Wirtschaft nicht aus dem Blick verliert: „Wir haben gerade ein Rettungspaket mit einem Umfang von 14,4 Milliarden Euro beschlossen.“