Abgeordnete besuchen Elisabeth-Kindergarten

„In allen unseren Bildungsbausteinen steckt Sprache drin“, weiß Jutta Wittkamp. Genau deshalb sei das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ so wertvoll, verdeutlichte die Verbundleitung der sieben katholischen Kindergärten in Warendorf zusammen mit den Einrichtungsleiterinnen Barbara Schoppmann (Elisabeth-Kindergarten) und Dorothee Marx (Marien-Kindergarten) jetzt dem heimischen Bundestagsabgeordneten Henning Rehbaum und seinem Landtagskollegen Daniel Hagemeier.
Mit der Arbeit der Sprachfachkräfte sei in den beiden Einrichtungen in den vergangenen Jahren eine Menge bewegt worden, machten die drei den heimischen CDU-Abgeordneten deutlich. Dass das Bundesprogramm zum Jahresende auslaufen solle, habe dramatische Folgen gerade für Kinder, deren erste Sprache nicht Deutsch sei oder für Kinder aus bildungsfernen Familien.

 

v.l. Henning Rehbaum, Dorothee Villwock, Dorothee Marx, Jutta Wittkamp, Barbara Schoppmann, Daniel Hagemeier, Ina Ohlmeyerv.l. Henning Rehbaum, Dorothee Villwock, Dorothee Marx, Jutta Wittkamp, Barbara Schoppmann, Daniel Hagemeier, Ina Ohlmeyer

„Eigentlich könnte sich der Bund für das Programm auf die Schulter klopfen und sagen: Problem erkannt, Problem gelöst“, betont Dorothee Marx, dass das Programm „Sprach-Kitas“ eine große Erfolgsgeschichte sei. Dass es stattdessen zum Jahresende beendet werden solle, sei schlichtweg nicht nachvollziehbar. „Die Streichung dieses Programms durch die Bundesregierung wird Lücken reißen,“ sind sich die Erzieherinnen einig.

Henning Rehbaum, der genau wie sein Landtagskollege Daniel Hagemeier bereits mehrfach Ansprechpartner für Erzieherinnen und Sprachfachkräfte war, zeigte sich über die Pläne der Ampel-Regierung mehr als verwundert: „Wenn etwas gut läuft, sollte man es laufen lassen. Ein funktionierendes Konzept wie das der Sprach-Kitas nun durch einen Flickenteppich aus 16 verschiedenen Länder-Fassungen zu ersetzen, kann nicht im Sinne der Sache sein.“ Auch Daniel Hagemeier sprach sich gegen einen Flickenteppich an Landesregelungen aus. „Sprache ist der wichtigste Baustein. Sie legen mit ihrer Arbeit tagtäglich die Grundlage für die Entwicklung unserer Kinder“, würdigte er die Arbeit der Sprachfachkräfte.

Gerade die mühsam aufgebaute Sprachintegration, eines der Kernstücke des Programmes, sei zwar zeitintensiv, zahle sich später für die Kinder doppelt und dreifach aus, waren sich die Sprachfachkräfte Ina Ohlmeyer aus dem Marien-Kindergarten und Dorothee Villwock aus dem Elisabeth-Kindergarten einig. Vom nun stark gefährdeten Bundesprogramm „Sprach-Kita“ profitierten indes nicht nur die Kinder, sondern auch Erzieherinnen und Erzieherinnen. „Die Zusammenarbeit zwischen Teamleitung, Fachkraft und dem Team als solches steigert die Qualität ungemein. Umso mehr waren wir von dem plötzlichen Ende des Programmes entsetzt,“ sagte Jutta Wittkamp.

Für die beiden heimischen CDU-Abgeordneten versicherten, sich für einen Erhalt der Sprachförderung in den Sprach-Kitas und für eine Nachfolgeprogramm auf Bundesebene einsetzen zu wollen: „Wir lassen die Erzieherinnen und die Kinder bei so einem Thema nicht allein.“

Das Ende des Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist genannten Programmes, das mitten im Kindergartenjahr zum 31. Dezember 2022 auslaufen soll, betrifft allein im Kreis Warendorf 28 Kindertagesstätten sowie 15 Fachkräfte. Sprach-Kitas bezeichnet Kindertageseinrichtungen in denen hochqualifizierte Sprachfachkräfte beschäftigt sind. Die Sprachfachkräfte gehen in die verschiedenen Gruppen der Kitas und unterstützen dort die anderen Erzieherinnen und Erzieher als Teil des Teams bei ihrer Arbeit, geben wichtige Hilfestellungen zur Spracherziehung und -förderung und sind so Teil eines sehr erfolgreichen Konzeptes für Kinder und Familien geworden. Beispielsweise sei es sehr wichtig für Kinder, deren erste Muttersprache nicht Deutsch ist, die eigene erste Sprache so gut und früh wie möglich zu erlernen.