Verabschiedung Rainer Budde Josephs-Hospital

Warendorf (bjo). „Ich bin positiv schockiert“, bekannte Rainer Budde am Freitagnachmittag im Foyer „seines“ Josephs-Hospitals freimütig. Im Rahmen einer Feierstunde wurde der Warendorfer Rechtsanwalt und Notar im Ruhestand nicht nur aus seinem Amt als Kuratoriumsvorsitzender der Krankenhausstiftung verabschiedet, sondern erhielt als sechster Träger auch die Josephs-Krone als höchste Auszeichnung des Kuratoriums verliehen.

„Damit habe ich beim besten Willen nicht gerechnet“, versicherte  Rainer Budde, der den Kuratoriumsvorsitz von August 2014 bis April 2022 innehatte, der Festgesellschaft mit vielen hochrangigen Gästen aus Gesellschaft, Politik und Verwaltung. „Sie haben das Josephs-Hospital gelebt“, hatte Buddes bisherige Stellvertreterin und Nachfolgerin Doris Kaiser in ihrer Laudatio zuvor keinen Zweifel daran gelassen, wie verdient die Auszeichnung mit der Josephs-Krone für den scheidenden Kurator ist. „Sie haben für unser Hospital, für die Stadt und die Region unschätzbar wertvolle Arbeit geleistet.“ Unter Buddes Führung sei es dem Kuratorium gelungen, dem Haus in enger Zusammenarbeit mit dem neuen Vorstand eine neue Ausrichtung zu geben und es zukunftsfähig zu machen, so Kaiser.

Das unterstrich auch Peter Goerdeler. „Sie haben den Mut, Risiken einzugehen“, dankte der Vorstandsvorsitzende dem scheidenden Kurator und blickte auf die Erfolge der vergangenen acht Jahre, die auch in Zahlen deutlich werden. „Wir alle gemeinsam haben das Vertrauen der Bevölkerung wiedergewonnen“, verwies er auf die Auslastung von 60 Prozent vor acht Jahren und durchschnittlich 80 Prozent heute, erinnerte an abgeschlossene, begonnene und geplante Bauvorhaben und die inhaltliche Neuausrichtung des Hauses. „Sie haben die Stiftung gelebt, sie war ihr Leben in den vergangenen acht Jahren“, dankte Goerdeler und blickte auch auf Zukunftsaufgaben. „Wir müssen das Krankenhaus noch attraktiver machen für die Mitarbeiter, die Pflege braucht mehr Zeit zum Handeln.“

Neben der Josephs-Krone und den zahlreichen Geschenken der Festgäste durfte sich Rainer Budde am Freitag auch über ein Bild des Stiftzungsgründers Franz-Josef Zumloh im Warhol-Stil und eine Flasche „Josephs-Tropfen“ freuen. Das Bild des Warendorfer Tuchhändlers, von Budde oftmals liebe- und hochachtungsvoll „Onkel Josef“ genannt, düfte wohl einen Ehrenplatz beim ehemaligen Kurator finden.

„Ich schulde dem lieben Gott und der Gesellschaft etwas. Ich muss das einfach machen“: Die Worte Rainer Buddes vor acht Jahren, die Dr. Egbert Briese in seihner Laudatio Erinnerung rief, charakterisieren den schiedenden Kurator. Ehrlichkeit, Verlässlichkeit, soziales Engagement, Hartnäckigkeit und geschichtliches Interesse machten Budde aus, so Briese. „Wenn du jetzt die Brücke verlässt, hinterlässt du ein hochmodernes Schiff in sicheren Gewässern und auf gutem Kurs. Onkel Josef wäre stolz auf Dich.“