Gespräch bei der Lebenshilfe Kreis Warendorf

Kreis Warendorf / Warendorf (bjo). Über 100 Menschen im Kreis Warendorf mit geistiger Behinderung warten im Kreis Warendorf auf einen Wohnheimplatz, sagt Jochen Mahne. Der Geschäftsführer der Lebenshilfe Kreis Warendorf weiß, dass viele dieser Menschen über kurz oder lang in akute Notsituationen kommen können – nämlich dann, wenn die Eltern die Betreuung ihrer Kinder nicht mehr gewährleisten können.

„Die Warteliste ist lang, der Bedarf ist da“, verdeutlichte auch Petra Dreyer den CDU-Landtagskandidaten Daniel Hagemeier und Markus Höner bei ihrem Besuch bei der Lebenshilfe. Die Leiterin der Wohnstätte Freckenhorst weiß aber auch, dass zusätzliche Wohnheimplätze alleine die Probleme nicht lösen: „Auch der Fachkräftemangel ist ein großes Thema.“„Ich möchte die Situation verbessern“, betont Daniel Hagemeier, der Beauftragter für Menschen mit Beeinträchtigungen der CDU-Landtagsfraktion ist. „Menschen mit Beeinträchtigungen gehören in die Mitte der Gesellschaft.“

v.l. Jochen Mahne, Manuela Suuck, Petra Dreyer, Daniel Hagemeier, Markus Hönerv.l. Jochen Mahne, Manuela Suuck, Petra Dreyer, Daniel Hagemeier, Markus Höner

Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, brauche es eine viel engere Verzahnung von Bildung und Schule sowie den Berufsgruppen, die nicht im Fokus stehen. Für den CDU-Kreisvorsitzenden Markus Höner könnte ein verpflichtendes soziales Jahr nach der Schule eine Möglichkeit sein, jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, entsprechende Berufsfelder kennenzulernen. „Auch für das Wertegerüst der jungen Menschen wäre das wichtig“, ist Höner überzeugt und trifft bei Lebenshilfe-Fachbereichsleiterin Manuela Suuck auf offene Ohren: „So würde auch Wertschätzung für die soziale Arbeit entstehen.“ Zudem habe sie bei zahlreichen FSJlern der Lebenshilfe beobachten können, „wie die jungen Menschen in diesem Jahr wachsen.“ Zudem könne ein solches Jahr auch Werbung für Engagement sein, ist Hagemeier überzeugt: „Wir müssen früher lernen, der Gesellschaft etwas zurückzugeben und uns einzubringen.“

Ebenfalls Thema beim Gespräch der beiden heimischen CDU-Landtagskandidaten bei der Lebenshilfe war die Situation der Förderschüler. „Inklusion muss personell und räumlich gut aufgestellt sein, sonst sind die Kinder die Verlierer“, weiß Manuela Suuck.